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Volubilis

Wir machen uns auf den Weg nach der gut erhaltenen römischen Siedlung, Volubilis. Zum ersten Mal in Marokko ist es richtig touristisch, Marokkaner gibt es hier kaum welche, dafür viele Reisebusse.

 

In einem kleinen Museum sind Fundstücke aus der Römerzeit ausgestellt, die wir interessiert begutachten. Danach geht’s raus in die Stadt, wo wir in der prallen Sonne die Reste der imposanten Bauwerke bestaunen. Nach einer Weile haben wir alle Triumphbögen, Tore und Mosaike studiert.

 

Jetzt steht Moulay Idriss auf dem Plan, ein heiliger Pilgerort, wo sich drei Jungs als Guides versuchen und uns auf zwei Terassen führen, von wo aus wir einen schönen Ausblick über den Ort und die umliegende Landschaft haben. Wir bezahlen ihnen jedoch nichts, da sie unsere Fragen zur Stadt nicht wirklich beantworten können und es ihnen ohne uns einfach langweilig gewesen wäre. Sie lassen nicht locker und betteln um ein paar Dirham, bis plötzlich ein Mann (wahrscheinlich der Vater eines Jungen) auf der Strasse steht und sie zurechtweist. Von da an laufen uns die Knaben nicht mehr nach. Wir verspüren einen Hunger und gönnen uns einen Tajine au viande und brochette in einem hübschen Restaurant. Auch auf dem Markt haben wir schnell wieder einen Guide an der Backe, doch mittlerweile haben wir so unsere Taktiken entwickelt und schütteln ihn ab.

 

Da wir nun ausgerüstet sind mit frischen Gemüsen und Früchten, düsen wir zu einem wilden Übernachtungsplatz von iOverlander. Durch einen Olivenhain fahren wir weiter den Hügel hoch, in der App steht nämlich, mit Allrad komme man weiter weg von der Strasse. Wir sehen von weitem, dass dort oben bereits ein weisser Pickup mit Dachzelt steht. Beim näheren Hinfahren sehen wir dann die Züzgi-Nummer am Fahrzeug. Alle vier lachen und finden es toll, dass wir uns an einem solch abgeschiedenen Ort begegnen, scheinbar ist die App beliebt. Es sind die ersten Schweizer die wir in Marokko treffen. Sie sind von Genua mit der Fähre gekommen und verbringen nun vier Wochen in Marokko. Im Gepäck haben sie zwei KTM Freeride, Lino ist ein bisschen eifersüchtig.


Sandro öffnet sich genüsslich ein Feldschlösschen. Neidisch schauen wir ihm dabei zu, unsere Reserven aus Spanien sind schon lange zur Neige und Ersatz haben wir bisher noch keinen gefunden. Endlich bietet er uns auch eins an. Mmh.. was für ein Genuss. Wir revanchieren uns mit frischen Feigen und Datteln. Lange plaudern wir zusammen und geniessen die nette Gesellschaft, bis wir unser Nachtessen (Kartoffeln und Auberginen) kochen. Später tauchen noch ein Kuhhirte mit seiner Herde und ein Typ auf dem Fahrrad auf. Sie gesellen sich zu uns und mit dem einen können wir uns auf Französisch ein bisschen unterhalten. Der andere spricht nur Arabisch und sein Kollege übersetzt für ihn. Sie meinen es sei Okay hier zu übernachten und Fragen auch nicht nach Geld.

 

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