Mit dem zweiten Rufen des Muezzins stehen wir auf und packen zusammen. Fast zeitgleich mit den Deutschen verlassen wir den Camping. Wir entschliessen uns spontan, Rabat zu besichtigen. Gegen Mittag treffen wir ein und fahren mitten in die Stadt.
Die Hauptstadt des Landes liegt schön gelegen an der Mündung eines Flusses am Atlantik. Am anderen Flussufer liegt ihre Schwesterstadt Salé. Wir finden einen guten Parkplatz im Zentrum und machen uns zu Fuss auf ins Getümmel. Wir sind ein wenig geschädigt von Fès und gehen mit einer negativen Vorahnung los. Die Medina hier ist aber viel übersichtlicher und die Verkäufer sind überhaupt nicht aufdringlich. Wir landen in der Kasbah (Festung) die auf einem Felsen am Meer thront. Die Aussicht über die Stadt und den Fluss ist sensationell. Allgemein belehrt uns die Stadt entgegen unserer Vorahnung eines Besseren. Rabat ist eine moderne Grossstadt mit mächtigen und schönen Bauwerken. Es gibt ein Tram, viel Grünfläche und manche Prunkallee gesäumt mit Palmen. Wir flanieren durch die koloniale Neustadt und verweilen in einem der schönen Cafés. Was für ein Kontrast zu Fès. Letzteres ist zwar weltberühmt für seine Medina, ansonsten hat uns die Stadt aber nicht sehr angesprochen. Rabat wirkt viel weltoffener und freundlicher. Wir sehen auch mal Frauen die sich frei in der Stadt bewegen, ohne Schleier und Kopftuch. In Fès dagegen wird der Islam noch sehr altertümlich und streng gelebt.
Nach der Stadtbesichtigung fahren wir noch ein Stück der Küste entlang und halten beim Badeort Skhirat Plage. Wir parkieren auf dem grossen Platz wo auch alle Einheimischen ihre Wagen parkieren
um den Freitag (in etwa wie der Sonntag für die Christen) am Strand zu verbringen. Zum ersten Mal baden wir im Atlantik. Das Wasser ist sehr erfrischend und die Bucht bietet optimale Bedingungen
zum Wellensurfen. Am Abend leert sich der Parkplatz und wir haben unsere Ruhe, vorerst. Als es eindunkelt kommen wieder Autos und wir stellen fest, dass wir mitten in der Ausgangsmeile sind. Bis
fünf Uhr früh ist einiges los und ich schlafe dementsprechend schlecht. Wir haben in letzter Zeit aber sicher nicht zu wenig geschlafen
;)
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