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Marrakech

Wir stellen uns den Wecker auf 8 Uhr, da unser Taxi um 9 Uhr eintreffen sollte. Ich entdecke, dass wir in der Nacht Katzenbesuch hatten, welche alle unsere Fischreste aus dem Abfall säuberlich heraus gefressen haben, nur noch die baren Gräte haben sie übrig gelassen.

 

Das Taxi kommt pünktlich und fährt uns direkt an die Kutubiya-Moschee. Das 77 m hohe Minarett ist das Wahrzeichen der Stadt und wurde 1162 erbaut. Die Moschee ist ein guter Orientierungspunkt in der Stadt, da man sie von weit her sehen kann. Wir stehen also vor dieser schönen Moschee und werden gleich von einem Typen angequatscht. Er stellt sich als Professor der Universität vor und teilt uns mit, dass er vom Government angestellt sei. Der Mann sagt, er mache mit uns eine stündige gratis-Führung und wir dürfen ihm danach ein Trinkgeld geben, falls wir möchten. Gerade als er uns Informationen zur Moschee gibt, quatscht er ein österreichisches Pärchen an, die sind gerade erst in Marokko angekommen und machen die Tour nun auch mit. Der „Professor“ stellt es uns nun frei, ob wir die Führung mitmachen möchten, da wir ja bereits zwei Wochen in Marokko seien, hätten wir bestimmt schon alle unsere Einkäufe erledigt und dies sei eine Einkaufstour. Na gut, wenn er uns schon loshaben möchte, tun wir ihm den Gefallen gerne und schleichen ab. Wir nehmen uns fest vor, heute keinen Guide zu nehmen/zu bezahlen. Ich habe meinen Tolino gefüllt mit einem Marrakech-Reiseführer dabei, so kann ich uns bestens selber durch die Stadt guiden.

 

Gleich hinter der Moschee liegt der Platz der Gehenkten, Djamâa el-Fna. Heute bietet der Platz Schauspiel und Attraktion für Touristen und Einheimische. Schlangen werden mit Trommeln und Flöten beschwört, Affen an Halsketten herumgeführt und auf die Hände Henna-Tattoos aufgetragen. Wehe man macht ein Foto, kommen sie gleich und wollen ein paar Dirhams abstauben. Es gibt aber genug Touristen, die sich mit den Tieren ablichten lassen möchten, da können wir die Szenen von weitem gut fotografieren.

 

 

Die Souks von Marrakech sind die grössten des Landes, aber natürlich wagen wir uns auch da hinein. Es gibt so allerhand zu kaufen, die Shops sind moderner und grösser als die bisher besuchten. Kaufwillige Touristen hat es in der ganzen Stadt mehr als genug. Ein Apotheker erklärt uns seine tausend natürlichen Wundermittelchen, für jedes Wehwechen hat er die richtige Salbe oder das passende Öl. Zum Glück haben wir noch keine Beschwerden und kaufen ihm auch nichts ab. Aufpassen muss man vor allem vor durch die Gassen rasenden Rollerfahrer, welche mit einem kurzen Hupen jeweils auf sich aufmerksam machen. Nach einer Stärkung in einem Café machen wir uns auf zum Gerber-Viertel.

 

Dort führt uns ein Guide, wir haben es leider nicht ohne geschafft, herum und zeigt uns die verschiedenen Stationen des Gerbe-Prozesses. Am Schluss bringt er uns, wie könnte es anders sein, in den Artisan-Shop, wo uns so ziemlich alle Produkte die sie produzieren gezeigt werden. Es ist spannend, was für schöne Taschen, Finken, Sessel, Kleider, usw. aus diesen Häuten entstehen, wir brauchen aber nichts und verabschieden uns dankend. Draussen wartet natürlich unser Guide auf uns und möchte bezahlt werden, wir geben ihm ein paar Dirhams, er ist mit unserer Bezahlung zwar nicht einverstanden lässt uns aber dann ihn Ruhe. Ein paar Strassen weiter sehen wir ihn erneut und er kommt wieder auf uns zu. Er erzählt den Leuten am Stand (es sei sein Vater) dass wir schlechte, knausrige Touristen seien. Das schlechte Gewissen überwiegt und wir legen nochmals etwas nach. Nun ist er wieder unser bester Freund. :)

 

 

Hungrig wie wir sind, schauen wir etwas zu lange auf eine Fischtheke. Nach einer Kostprobe beschliessen wir, für einen kleinen Betrag Fische zu kaufen. Es sind allerdings mehr als genug und wir wissen auch nicht so genau, was es für welche sind. An einem Schattenplätzchen schnabulieren wir dann die Fischis. Die Katze lässt nicht lange auf sich warten und bekommt die Fischköpfe von uns, damit sie uns in Ruhe essen lässt. Wir sind positiv überrascht und der Nachmittagssnack ist wirklich lecker.

 

Zurück am Hauptplatz Djamâa el-Fna beobachten wir Cola-schlürfend das Geschehen auf dem Platz, bevor wir uns Richtung Taxi machen.

 

Der Tag hat uns sehr gut gefallen, wir haben gut gegessen und endlich die Gerberei anschauen können (was wir eigentlich bereits in Fès tun wollten).

 

Das Taxi kommt fast pünktlich und bringt uns auf den Camping zurück, wo wir die Ruhe und den Schatten geniessen.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Bernadette (Montag, 09 September 2019 18:44)

    Hoi ihr Zwei
    Welch gute Sommerfarbe ihr nun habt, welche Farbenpracht an den Ständen! Geniesst die Stadt!
    Herzlich Bernadette

  • #2

    Raul (Montag, 09 September 2019 21:46)

    Hey Ihrs
    Ja eure Farbe ist mir auch aufgefallen. Wir hier werden immer bleicher :-(.
    Darf ich ein zwei Wünsche anbringen?
    Ich warte nicht auf die Antwort und tus einfach...
    Da ihr beide in der ICH Form schreibt, ist es manchmal, wenn der Name des anderen nicht erwähnt wird, nicht klar, wer geschrieben hat. Mich nimmt das dann ziemlich wunder!
    Und bitte mehr Videos. Es ist soo spannend!
    Danke!
    Wiiter so!

  • #3

    Bernadette (Donnerstag, 12 September 2019 17:35)

    Ooh ich schlüsse mich am Raul ah, mich nimmts aimx au wunder wer denn do so textet:))

    Super gschriebe!
    Danke & liebi grüess
    Bernadette Rupp;-)