Am Morgen ist weit und breit kein Militär zu sehen, auch sonst ist hier noch nichts los. Wir machen uns auf den Weg nach Süden. Kaum losgefahren sehen wir in einer kleinen Stadt einen Flohmarkt, werden neugierig und parken Afrex.
Es wird allerhand angeboten, Kleider, Schuhe, Fahrräder, Bürostühle, Lavabos, Zelte, Computer, doch hauptsächlich Werkzeug und andere technische Hilfsmittel. Der Markt ist sehr ruhig, der Käufer meldet sich bei Interesse beim Verkäufer und nicht umgekehrt, das geniessen wir hier sehr. Vor der Weiterfahrt gönnen wir uns einen Kaffee, einen Tee und ein pain au chocolat im Bistro gleich über der Strasse. Zum ersten Mal wird hier der Zucker auf den Teller gelegt anstatt bereits in den Tee gegeben, sodass wir nun einmal sehen, wie viel Zucker der Tee normalerweise immer enthält, nicht gerade wenig!
Die Fahrt geht weiter und die Landschaft wird immer wüster. Auf halber Strecke des Tagesziels machen wir Halt in Guelmim, einer Randstadt der Wüste. Dort essen wir Pizza und Teller Allerlei, es hat sehr gut geschmeckt. Wir schlendern durch die Stadt, um das Essen zu verdauen und kaufen Gemüse, Früchte und Brot ein.
Die Fahrt Richtung El Ouatia geht weiter auf einer Hauptstrasse, wo wir immer wieder langsame Lastwagen überholen. Als da ein langsamer Caddy auftaucht, überholen wir den gleich auch noch, obwohl die Linie bereits ausgezogen war. Die Strasse ist aber frei und wir haben einen guten Überblick, auf den Gegenverkehr. Nach der nächsten Kurve werden wir allerdings an der Polizeikontrolle herausgewunken. Der Polizist erkundigt sich, ob wir den Grund kennen und wir geben zu, dass das Überholmanöver wohl verboten war. Wir müssen die Papiere zeigen und erhalten eine Busse von 400 Dirhams. Im Portemonnaie haben wir jedoch nur etwas mehr als 100 Dirhams weshalb uns dann schlussendlich der Polizist, nach längerem Diskutieren mit Lino, ganz ohne Busse davon kommen lässt. Wir freuen uns bereits, ohne Strafe davon gekommen zu sein, als wir bei der nächsten Polizeikontrolle wieder rausgenommen werden. Wir hegen nun Zweifel, ob der Vorfall doch noch nicht vom Tisch sei, doch die Beamten kontrollieren nur unsere Papiere und erkundigen sich, wohin unsere Reise geht. Von nun an folgen öfters Polizeikontrollen und, anders als bisher in Marokko, werden wir hier angehalten und kontrolliert. Wahrscheinlich geht es um die Sicherheit der Touristen und um zu wissen, wann sich wer wo etwa aufhält.
Wir erreichen El Ouatia und finden den beschriebenen iOverlander-Übernachtungsplatz. Er gefällt uns zwar, wir sind aber nicht so sicher, ob wir hier stehen dürfen, weil es in weniger Entfernung gleich drei Campingplätze hat. Wir entscheiden, uns noch nicht einzurichten, sondern gehen an den Strand und telefonieren das erste Mal in die Schweiz.
Abends essen wir Pizzaresten vom Mittag und machen einen Salat, sodass wir uns im Afrex „verstecken“ können. Bis jetzt ist noch kein Mensch gekommen, der uns weggeschickt hat. Also, gute Nacht.
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