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Mauretanien

Es ist an der Zeit in unser nächstes Land, Mauretanien, einzureisen, wir fahren früh los. Die Teerstrassen sind gut und es begegnen uns nur sehr wenige Autos. Wir rechnen deshalb damit, schnell über die Grenze zu kommen, doch da haben wir falsch gedacht.

 

Auf marrokanischer Seite wollen uns unzählige un-uniformierte Männer helfen, doch wir hören ihnen überhaupt nicht zu und fahren direkt auf den Zoll zu. Wir stehen in der Schlange, um Afrex zu scannen, das geht noch ziemlich flott. Danach wird unser Fahrzeug begutachtet, ein kurzer Blick durch die Seitentüre reicht den Beamten aber bereits. Afrex müssen wir dort stehen lassen und zu Fuss wieder zurück laufen, um den verpassten Ausreisestempel im Pass noch zu holen. Beim Schalter stehen bereits einige wartende Leute, doch niemand ist hinter der Glasscheibe zu sehen. Als dann ein Beamter kommt, drängen sich alle nach vorne und legen ihre Pässe hin. Irgendwann haben es dann auch wir geschafft, unsere Stempel zu holen. Jetzt geht’s ab durch das sogenannte Niemandsland, vorbei an unzähligen Lastwagen, fahren wir den ersten Teil noch auf einer Teerstrasse bevor diese dann aufhört. Über Stock und Stein geht’s weiter zum mauretanischen Zoll. Dort werden wir vom einen Büro ins nächste geschickt, mal müssen wir warten, mal sind wir gleich an der Reihe, x-Mal zeigen wir unsere Pässe und teilen mit, woher wir kommen und wohin wir reisen. Schlussendlich möchte man uns auch noch eine Autoversicherung andrehen, doch wir lehnen dankend ab und sagen, wir machen diese dann in der nächsten Stadt. Der ganze Prozess dauerte zwei mühsame Stunden. Aber gut, nun haben wir ein Visum für die nächsten 30 Tage und können Mauretanien erkunden.

 

Wir fahren direkt nach Nouadhibou, wo uns bereits der erste Beamte anhält. Er möchte von uns die Fahrzeugpapiere und die Autoversicherung sehen. Da wir keine haben meint er, er behalte Linos internationalen Führerausweis bei sich, bis wir mit dem Versicherungsnachweis wieder kommen, zusätzlich hätten wir eine Busse zu bezahlen. Wir wehren uns und sagen, dass wir weder die Busse bezahlen noch ohne Führerausweis weiterfahren würden. Nach langem hin und her lässt er uns fahren, mit all unseren Papieren, ohne Busse.

 

In der Stadt angekommen sind wir von der neuen Umgebung ziemlich überrumpelt und überfordert, wir haben uns so an Marokko gewöhnt. Hier beginnt so langsam wirklich Schwarzafrika. Alles ist viel chaotischer, die Menschen sind sehr arm und alles ist verdreckt und zugemüllt. In Mauretanien vermischen sich das Volk der weissen Araber/Berber und den Schwarzen. Diese sind oft schlechter gestellt und haben die mieseren Jobs. Der Campingbesitzer ist z.B. ein Araber und seine Mitarbeiter sind Schwarze.


Wir versuchen also eine Wechselstube zu finden da wir keinen einzigen Ouguiya haben. Durch den zeitaufwendigen Grenzübertritt und die Polizeikontrolle ist es aber bereits so spät geworden, dass bereits alle geschlossen sind. So suchen wir uns einen wilden Camping auf einem Parking mit Leutchtturm direkt am Meer und verbringen den Abend dort. Hier in Mauretanien geht abends meistens ein kräftiger Wind und wirbelt mächtig Staub auf und so verkriechen wir uns bald in den Bus.

 

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