Heute wollen wir den Nationalpark Banc d’Arguin erkunden. Zum schönen Küstenabschnitt führen aber keine Strassen. Wir fragen beim Campingbesitzer nach, wie man am besten hinkommt. Nachdem wir klargestellt haben dass wir selber fahren wollen und keinen Guide brauchen, bietet er an, uns den Anfang der Piste zu zeigen. Sein Pickup funktioniert aber gerade nicht und bei uns hat er keinen Platz im Auto. Also erklärt er uns sehr ausführlich mit einer Sandskizze wo der Einstieg ist. Wir müssen den unbedingt erwischen da es stellenweise tiefen Sand hat und man leicht steckenbleiben kann.
Mit einem mulmigen Gefühl machen wir uns auf die Suche nach einer Piste oder Spuren, doch der starke Wind hat das meiste weggefegt. Nach kurzem Zögern wagen wir uns doch in die Wildnis und folgen den ausgeprägtesten Spuren. Anfangs ist der Boden noch ziemlich hart und mit lauter kleinen Steinen festgebacken. Wir entfernen uns immer weiter von der Teerstrasse, unser Ziel liegt ca. 40 km entfernt. Die Spuren werden schwieriger zu lesen und immer wieder kommen sandige Passagen. Stellenweise müssen wir im zweiten Gang mit Vollgas durch, damit wir nicht im tiefen Sand steckenbleiben. Wir schwitzen Blut und hoffen einfach, dass wir uns hier nicht eingraben. Handyempfang gibt es wohl keinen und so viele Leute kommen hier auch nicht vorbei.
Nach einem wilden Ritt sehen wir endlich das Meer und ein abgelegenes Fischerdorf inklusive unserem Camping. Dieser ist direkt am Strand. Die Landschaft hier ist wirklich sehr schön und im warmen
Meer ist es wunderbar zum Schwimmen.
Die Küstengewässer Mauretaniens sind sehr nährstoffreich, weil Wasser aus der Tiefe mit Plankton emporgespült wird. Es gibt hier also haufenweise Fische. In der flachen Bucht sehen wir unzählige
und beim Baden flitzen sie einem zwischen den Beinen hindurch. Später am Nachmittag treffen noch weitere Gäste ein. Gleich neben uns sind Corina und Rufino, ein französisches Ehepaar welches
schon seit 20 Jahren in Mauretanien wohnt und arbeitet. Sie kommen aus der Stadt um hier ein ruhiges Wochenende zu verbringen. Rufino hat eine umfangreiche Fischerausrüstung dabei und lädt uns
spontan ein, ihn beim Fischen zu begleiten.
Wir fahren also ein Stück zu einer Klippe, von wo wir unsere Köder auswerfen können. Schon nach kurzer Zeit beissen die ersten Fische, doch sie sind allesamt etwas klein. Ich lasse meine wieder
zurück ins Meer. Rufino fängt eine schöne Dorade. Mit dieser Ausbeute ist er allerdings nicht zufrieden. Er schwärmt wie er hier früher in der gleichen Zeit ca. 100 grosse Doraden gefangen hat.
So einen mageren Fang wie heute hat es noch nie gegeben. Doch wen wundert’s, in Nouadibou haben wir dutzende Fischtrawler gesehen und vorne am Kap steht eine riesige chinesische Fischfabrik die
tagtäglich tonnenweise Fisch verarbeitet.
So gibt’s zum Znacht halt nur einen Salat. Dafür sind wir aber zuvor noch zum Aperitif eingeladen. Es gibt feinen Pastis. In Mauretanien ist Alkohol eigentlich verboten, Rufino hat aber gute
Kontakte zur französischen Botschaft und die sichert ihm ein Kontingent zu.
à Salute
Wenn die letzten Lichter erloschen sind, zeigt sich am dunklen Nachthimmel ein wahres Spektakel, die Milchstrasse in ihrer ganzen Pracht.
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