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Dakar

Heute müssen wir den langen Weg nach Dakar auf uns nehmen, um beim Zollamt das Carnet zu stempeln. Wir fahren früh los, um sicher rechtzeitig in Dakar anzukommen. Unterwegs machen wir nur eine Pause in Thiès, wo wir fürs Mittagessen einkehren. In dieser Stadt kommt alle paar Meter ein Kind (meistens Knaben) mit offenen Händen auf uns zu, wenn wir allen bettelnden Personen Geld geben würden wären wir schon längst bankrott.

 

Wir fahren weiter nach Dakar, wo der Verkehr, nachdem wir die gebührenpflichtige Autobahn verlassen, stark zunimmt. Für die letzten paar Kilometer innerhalb der Stadt brauchen wir etwa 30 Minuten, was uns aber nicht so stört. Schliesslich öffnet das Zollamt nach der Mittagspause sowieso erst wieder um 15 Uhr. Wir parken Afrex pünktlich um 15 Uhr in der Strasse des Amtes und nach kurzem Warten vor der Türe öffnet der Guard dann auch die Pforten. Dank guten Infos im iOverlander wissen wir ganz genau, in welches Büro wir gehen müssen, so marschieren wir zielstrebig direkt in den zweiten Stock. Insgesamt dauert die ganze Prozedur 40 Minuten, bezahlen müssen wir nichts, wir sind zufrieden. Wir peilen einen Parkplatz in Dakar an, auf dem man anscheinend übernachten kann. Für die ca. 17 Kilometer brauchen wir jedoch 1.5 Stunden, der Verkehr ist hier so dicht, immer wieder steht alles still. Wir sind froh, als wir beim Parkplatz ankommen und uns ein Mann bestätigt, dass wir hier bleiben können. Der betrunken wirkende Mann nimmt uns aber völlig in Beschlag und entfernt sich kaum noch von unserem Fahrzeug. Wir gehen an den Strand, er und sein Kollege begleiten uns. Keine Sekunde sind wir von nun an mehr alleine. Am Beach hat es unzählige Leute, auch einige weisse Touristen sind zu sehen. Zurück bei Afrex überlegen wir, was wir tun sollen. Hier auf diesem Parking inmitten von Restaurants, Bars und Clubs können wir uns nicht ausbreiten, uns im Auto zu verschanzen haben wir aber auch keine Lust, dazu ist es viel zu heiss. Wir stehen also auf dem Platz herum und quatschen mit den Leuten. Der betrunkene Kerl kommt mit einem Kuhschwanz daher, den er uns schenken möchte. Wir sollen ihn aussen an Afrex befestigen, er wird uns auf unserer Reise Glück bringen. Die Männer machen sich gemeinsam ans Werk, diesen Kuhschwanz zu montieren, es ist ziemlich amüsant, ihnen dabei zuzuschauen. Sie möchten viele Fotos machen und es gesellen sich immer mehr Leute dazu, die auch noch drauf sein möchten.

 

Die Typen erzählen, dass sie heute Abend ein Fest machen, bei dem wir auch eingeladen seien. Sie würden Fische und Getränke kaufen und dann am Strand eine Grillade machen, danach noch Djembe spielen. Wir finden, dass dies ziemlich gut tönt und sagen zu. Sie meinen, es seien insgesamt sieben Personen und fragen uns, was wir beitragen möchten. Wir kaufen an einem Marktstand am Strand rohe Fische ein. Die Jungs organisieren einen Grill und Kohle, doch die Hitze ist sehr minim. Als die beiden mal wieder verschwunden sind beleuchten wir mit der Taschenlampe die Fische und sehen, dass lauter Maden aus den Fischen kriechen. Als die Jungs zurückkommen sagen wir ihnen, sie sollen sich die Fische mal anschauen, kurzerhand nehmen sie die Fische vom Grill, verschwinden und kommen mit zwei bereits gegrillten Fischen zurück. Anscheinend konnten sie die Fische am Stand gegen die Gegrillten umtauschen. Wir haben es so verstanden, dass die Typen auch etwas zum „Fest“ beitragen, doch es stellt sich heraus, dass es nur das zu Essen gibt, was wir beisteuern, also Fisch und Zwiebeln :) Unseren mitgebrachten Wein packen wir nicht aus, schliesslich wollen wir den Typen nicht den ganzen Abend finanzieren. Als ich frage, ob sie denn selber Djembes hätten, weicht er aus. Später erzählt er mir, dass anscheinend sein Freund, der Trommeln hätte heute Abend erst sehr spät nach Hause käme und es deshalb leider nicht klappen würde mit dem Trommeln. Aha, war ja klar… Der Abend hat sich total anders herausgestellt, als wir uns das vorgestellt haben, trotzdem war es irgendwie noch amüsant. Als dann noch mehr betrunkene Freund auftauchen verabschieden wir uns von ihnen. Natürlich begleiten sie uns noch zum Parkplatz zurück, die Diskussion, dass sie Geld für den Parkplatz möchten stelle ich schnell ab, wir bezahlen ganz bestimmt nichts dafür. Sie sind einverstanden. Die Nacht inmitten der Nachtclubs wird sehr lärmig und heiss.

 

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