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Flucht aus Dakar

Da wir schon mal in Dakar sind, machen wir uns morgens früh auf, der Botschaft von Guinea Conakry einen Besuch abzustatten, um das Visa zu beantragen. Am Morgen ist noch weniger Verkehr und wir erreichen die Botschaft (welche auf der anderen Seite der Stadt liegt) in nur 20 Minuten. Auf der Botschaft klopfen wir direkt beim „bureau de visa“, wo wir die Fotos, die Pässe und auch das Geld abgeben. Der Betrag macht mich jedoch stutzig, da ich von weniger gelesen habe. Er erklärt, dass wir die Pässe bereits heute um 12 Uhr wieder abholen können. Wir fragen, ob sich der Betrag ändere, wenn wir die Pässe zu einem späteren Zeitpunkt holen würden. Insgesamt zahlen wir nun also 60 Euro weniger, weil wir einverstanden sind, die Pässe am Montag wieder abzuholen. Die ganze Prozedur dauerte nur wenige Minuten und schon sind wir draussen.

 

Wir laufen ein wenig in den Gassen umher, auf der Suche nach einem Café. Ein Typ meint, wir können bei ihm einen Kaffee trinken, er habe einen Shop. Julien stellt sich als netter Gesprächspartner heraus und spendiert uns Kaffee und Tee. Er interessiert sich sehr für unsere Reise und meint, er schliesse gerne Kontakte. Wir dürfen jeden Tag zu ihm kommen und Kaffee trinken, wenn wir möchten, auch die Stadt würde er uns nach seinem Feierabend gerne zeigen. Bevor wir uns von ihm verabschieden, tauschen wir die Kontaktdaten und sind erfreut, so einen netten Menschen getroffen zu haben.

 

Wir schlendern durch die Strassen, essen an einem Marktstand ein leckeres Frühstück, Baguette mit Ei, Pommes und Zwiebeln gefüllt. Da wir nun drei Tage auf unser Visum warten müssen, wollen wir uns einen anderen Parkplatz in Dakar suchen, wo wir ruhiger übernachten können. Doch sobald wir uns in den Verkehr einordnen stockt es wieder. Es sind sehr viele Leute auf den Strassen, es ist irgendein Event im Gange. Die Polizei regelt den Verkehr und zeigt an, dass die Strasse die wir nehmen möchten gesperrt sei. Im Schritttempo fahren wir also eine andere Route. Als wir schon lange im Verkehr stehen entscheiden wir uns um. Wir möchten doch nicht in Dakar auf das Visum warten sondern uns ein schönes Wochenende ausserhalb der Stadt machen.

 

Wir fahren also (bis wir draussen sind immer noch im Schritttempo) aus der Stadt heraus Richtung Lac Rose. Auf dem Weg machen wir in einem kleinen Dorf Halt, um einige Früchte und Gemüse einzukaufen. Am Lac Rose lassen wir uns auf einem schönen Camping nieder. Wir geniessen die Ruhe hier nach der stressigen Stadt und dem Verkehr und montieren ein Moskitonetz an der Schiebetüre. Abends kochen wir Kartoffeln und Maiskolben und müssen dabei ständig die Mücken verscheuchen.

 

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