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Botschaften-Tour in Dakar

Früh morgens fahren wir nach Dakar, um unser Visum abzuholen, welches ab 13 Uhr bereit sein soll. Es sind bereits viele Fahrzeuge unterwegs und so kommen wir nur langsam vorwärts. Obwohl wir noch 1.5 Stunden zu früh sind, marschieren wir in die Botschaft und hoffen, dass das Visum bereits ausgestellt ist. Gerade als wir die Botschaft betreten und zum „bureau de visa“ laufen öffnet sich diese Türe und unser Beamte kommt uns mit unseren beiden Pässen entgegen. „Ah les suisses, voilà votre passeports“ Ausgezeichnetes Timing, würde ich mal sagen.

 

Nun, da wir unser Guinea-Visum bereits in der Hand halten versuchen wir gleich noch unser Glück auf der Botschaft der Elfenbeinküste. Wir haben gelesen, dass man dort nur mit langen Hosen hineinkommt. Ich ziehe deshalb bereits die Jeans an. Lino versucht es mit kurzen Hosen, dafür mit Langarm-Afrika-Hemd. Nach dem Jingle-Bells-Klingelton an der Botschaft öffnet ein Beamte und begutachtet uns von oben bis unten. „Madame oui, Monsieur non“. Ich könne bereits reinkommen, Lino müsse sich lange Hosen anziehen. Tja, zum Glück haben wir Afrex gleich neben der Botschaft parkiert, so hat sich Lino schnell umgezogen. In der Botschaft sagt man uns, dass Visas nur für in Senegal wohnhafte Personen ausgestellt werden. Die Dame im Büro ist ziemlich unfreundlich, wir müssen ihr jede einzelne Information aus der Nase ziehen. Für Flugreisende gibt es anscheinend einen Online-Antrag, bei welchem man dann das Visum gleich am Flughafen in Côte Ivoire abholen kann. Für Fahrende geht dies leider nicht. Nach einer Stärkung und einer Lagebesprechung in einem Imbiss-Laden machen wir uns auf zur Ghana-Botschaft. Leider erhalten wir auch dort die gleiche Auskunft, Visas gibt’s nur für hier Wohnhafte. Wir werden wohl oder übel in Guinea nach Conakry fahren müssen, und die Visas dort beantragen.

 

Für unsere nächste Übernachtung fahren wir zum Cercle de Voile, dem Segelklub in Dakar. Dort dürfen wir Afrex parken und die sanitären Einrichtungen benutzen. Schnell kommen wir mit den Leuten ins Gespräch, die dort an der Bar ihren Feierabend geniessen. Nacheinander kommen Mama Linge, Mama légume und Mama tissue vorbei, die uns ihre Dienste und Waren anbieten. Wir dachten schon, weitere Mamas kann es nicht geben, da kommt noch die witzigste von allen vorbei. Mama Nougat schafft es auch als einzige, uns etwas zu verkaufen. Ein Typ lädt uns ein, am Abend an einer Grillade teilzunehmen. Da wir ja bereits wissen, wie so ein Fest abläuft meinen wir nur, wir schauen eventuell später nochmals vorbei. Es wird später auch klar, dass es wieder genau gleich wie beim letzten Mal abgelaufen wäre. Ständig kommen die Typen wieder zu uns, fragen nach Bier oder Snacks, die gerade bei uns auf dem Tisch liegen. Wir wimmeln sie so gut wie möglich ab. Später lernen wir noch Josef kennen, ein Nigerianer, der hier auf einen Job hofft. Wir machen einen Spaziergang mit ihm, und hören uns seine Sorgen an. Eine Arbeitsbewilligung für die Schweiz können wir ihm aber leider nicht bieten. Abends kochen wir Pasta mit Gemüse.

 

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