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Abidjan I

Wir haben die Tage in Sassako glücklicherweise Kokosnuss-Fall-frei überstanden. Heute fahren wir nach Abidjan, um unser Ghana-Visum zu beantragen, immerhin erwarten wir in Ghana Besuch. Es wäre ja zu schade, wenn wir sie nicht empfangen könnten :) Für die 45 Kilometer in die Stadt benötigen wir 2.5 Stunden. Eigentlich wissen wir ja bereits, dass in grossen Städten jeweils Verkehrschaos herrscht, doch wir können uns einfach nicht daran gewöhnen.

Als wir die Botschaft endlich erreichen, betreten wir chic angezogen und guten Mutes die Rezeption. Die Dame dort unterscheidet sich leider in keiner Weise von den bisherigen Botschaftsangestellten. Unfreundlich knallt sie uns die Formulare und einen Zettel hin, was wir alles für die Beantragung benötigen. Im Wartezimmer füllen wir dann das Formular aus und händigen ihr unsere Unterlagen kurz danach aus. Sie ist nicht zufrieden, meint dass alle Bestätigungen kopiert werden müssen, sodass es bei mir und bei Lino im Mäppli vollständig sei. Wir haben keine Lust, uns wieder mit Afrex auf die verstopften Strassen zu wagen. Zum Glück gibt es einige Strassen weiter einen Copyshop, den wir auf iOverlander gefunden haben (der Dame an der Rezeption ist es nämlich piepegal, wie wir unsere Kopien machen können). Beim Copyshop sind die Angestellten sehr nett und hilfsbereit. Trotz der Annahme, unsere Unterlagen nun komplett vorlegen zu können werden wir wieder eines Besseren belehrt. Nun müssen wir auch noch alle unsere bisherigen Visas kopieren, als Beweis, dass wir Touristen sind. Aufregen oder diskutieren lohnt sich nicht, denn wir sind auf das Visum angewiesen und wissen aus Erfahrung, dass es nichts bringt. Schlecht gelaunt laufen wir wieder in der grössten Hitze zum Copyshop, um die angeforderten Kopien zu machen. Als wir nun also zum dritten Mal die Botschaft betreten ist die Rezeptionistin endlich zufrieden und akzeptiert unseren Antrag. Sie schreibt uns eine Quittung mit dem Abholdatum in drei Tagen. Zum Schluss kann sie sich sogar noch ein Lächeln abringen, echt sieht aber anders aus. Nun ja, wir sind zwar angepisst, aber einfach froh, diese Tortur gemeistert zu habe. So hungrig wie wir nun sind, brauchen wir dringendst etwas zu essen.

 

Da wir bereits vier Mal am Burger King vorbeigelaufen sind fällt unsere Wahl auch darauf. Das Personal im Burger King hat gerade irgendeinen Goldstatus erhalten und feiert dies johlend in der Küche. Wir geniessen aber trotz des Lärms unseren Burger und sind danach wieder relaxt. Als nächstes fahren wir zu einer Autogarage, die eventuell stärkere Federn hat, damit Afrex die Schlaglöcher besser meistert. In der Garage werden wir herzlich empfangen und aufgeklärt, dass in wenigen Tagen eine grosse Lieferung erwartet wird. Wir werden also dann nochmals vorbei schauen. Innerhalb der Stadt gibt es wie so oft keinen Camping oder ruhigen Übernachtungsplatz. So fahren wir also nochmals 30 Kilometer aus der Stadt heraus. Der Verkehr hat sich inzwischen beruhigt und wir kommen einigermassen gut vorwärts. In Grand Bassam fahren wir zum „Elephant’s Nest“. Es ist ein Hostel, dass auf iOverlander sehr empfohlen wird. Auch wir fühlen uns hier gleich sehr wohl, denn der „Garten“ ist schön und die Angestellten sehr freundlich. Hier treffen wir zum ersten Mal andere Overlander! Zwei Engländer auf ihren Motorrädern haben hier für einige Tage ihre Zelte aufgeschlagen. Es ist so schön, die Erfahrungen der Reise auszutauschen. Die Briten haben so ziemlich die gleiche Route gewählt, ausser dass sie zusätzlich noch Gambia, Sierra Leone und Liberia bereist haben. Abends gehen wir mit den zweien an die Lagune Nachtessen. Beim Bier geben wir uns gegenseitig Reisetips und unterhalten uns wunderbar. Das Essen lässt auch hier auf sich warten, der Fisch und Reis sind dann jedoch lecker. Zurück im Elephant’s Nest sitzen wir nochmals zusammen, bis uns die Mücken ins Auto fliehen lassen.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    engler bernadette (Mittwoch, 27 November 2019 20:18)

    Ihr Lieben
    Auch wir haben gestern unseren 3. Visaantrag abgeschickt und hoffen... ich hab mit der Botschaft telefoniert und der sagte, wir müssten einfach alles elektronisch ausfüllen... jaja, das machen wir doch ;-)

  • #2

    Leander Belz (Freitag, 29 November 2019 08:40)

    Hey mitenand, bin ganz flissig euri reis am mitverfolge... zwüschet schoppe und windle isch da e willkomni abwechslig. Witerhin alles gueti