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Woche I mit Englers

22.12.19: 162 km Accra – Cape Coast

 

Nach dieser kurzen Nacht nehmen wir es heute gemütlich. Wir machen einen Spaziergang am Strand entlang und lassen uns von unzähligen Strandverkäufern bequatschen. Unsere Kleider passen Englers wie angegossen ;) Später machen wir es uns am Hotelpool gemütlich und schlafen auf den bequemen Liegestühlen. Abends gehen wir nochmals an den Strand um etwas zu essen. Es hat nun extrem viele Leute und jeder Stand muss den anderen mit seiner Musik übertönen. In dieser 130 Dezibel- Kakophonie kann man sich kaum normal miteinander unterhalten. Wir setzen uns möglichst weit weg von den Boxen und essen leckere Yams-Pommes mit Hühnchen. Englers sind noch etwas zaghaft mit der afrikanischen Küche, aber das kommt schon noch :)

 

 

23.12.19: 162 km Accra – Cape Coast

 

Heute fahren wir zum Flughafen, denn der Koffer ist aus Lagos zurück. Am Flughafen entdeckt Lino auch gerade die Dame, die Englers den Mietwagen übergibt. Dank den Walkie-Talkies, die wir von den Holländern ausleihen durften, sind wir im ständigen Kontakt. Die Strassen und vor allem der Fahrstil in Afrika sind nicht gerade einfach zu handeln, doch Felix meistert es wunderbar. Die vielen Eindrücke sind für Englers sehr intensiv, und wir merken erstmals, wie sehr wir uns bereits an Afrika gewöhnt haben. Es ist schön, diese Welt gemeinsam zu geniessen und ein Stück weit zu zeigen. Wir fahren nach Cape Coast ins Baobab Guesthouse. Nachmittags spazieren wir am Strand und plaudern mit Fussballfans, die natürlich alle am liebsten mit uns in die Schweiz kommen würden. Abends essen wir im Baobab ein leckeres Abendessen. Dies wird unsere erste Nacht, die wir nicht in Afrex übernachten, mal schauen, wie wir ohne ihn schlafen können!

 

 

24.12.19

 

Unsere erste Nacht ausserhalb Afrex haben wir gut überstanden. Bernadette sorgt beim Frühstück mit ihrer schönen Deko bereits für Weihnachtsstimmung. Auch die Weihnachtsguetzli von meiner Family werden mit viel Appetit verschlungen, sehr lecker, dankeschön! Wir erkunden Cape Coast zu Fuss und nehmen dann ein Tuktuk zurück zum Baobab. Nachmittags besuchen wir das Fort Cape Coast, von wo viele Sklaven verschifft wurden. Die Führung ist sehr eindrücklich und spannend, macht einen doch sehr betroffen. Nach dieser historischen Sequenz machen wir es uns in einer Strandbar gemütlich. Im hinteren Teil der Bar wird eine Kindergruppe im afrikanischen Tanz unterrichtet, der Coach stellt mich in die Kindergruppe, sodass ich mitlernen kann. Bernadette wird an die Trommel gesetzt, das macht uns beiden riesig Spass. Abends führt die Tanzgruppe des Baobab House eine Show im Restaurant Oasis auf. Ich schlage natürlich sofort vor, dahin zu gehen und alle sind damit einverstanden. Gerade als wir fertig gegessen haben beginnt die Show. Es wird wie wild getrommelt und getanzt, es gefällt uns allen wunderbar.

 

 

25.12.19: 36 km Cape Coast - Kakum

 

Unser nächster Stopp ist der Kakum Nationalpark. Dort machen wir den Canopy walk. Sieben Hängebrücken führen 40 Meter über dem Boden von Baum zu Baum. Es ist sehr cool, den Wald von oben zu bestaunen. Nach dem Walk bereiten wir ein frühes Nachtessen beim Auto zu. Später führt uns Charles zum Baumhaus, wo wir die Nacht verbringen. Die Plattform ist 15 Meter über dem Boden und es wurden 6 kleine Zimmer gebaut. Doch die Konstruktion lässt zu wünschen übrig. Die Betten sind so konstruiert, dass die Matratze kein Platz darauf hat. Abends jassen wir eine Runde auf der Plattform, bevor wir uns im Mini-Zimmer schlafen legen.

 

 

26.12.2019: 140 km Kakum - Busua

 

Früh morgens werden wir für unseren Morgen-Walk geweckt. Charles führt uns durch den Wald und erklärt viel über die Flora Ghanas. Nach dem Walk machen wir uns auf Richtung Busua. Die Fahrt verläuft gut, sodass wir am frühen Nachmittag in Busua ankommen. Wir machen uns gleich auf zum Beach. Abends essen wir in der Scorpion Hill Lodge ein leckeres Nachtessen.

 

 

27.12.2019

 

Englers machen heute einen Spaziergang entlang des Beaches, Lino und ich chillen in der Scorpion Hill Lodge. Eine Abkühlung im Meer darf zwischendurch natürlich nicht fehlen. Abends essen wir feine Lobsters (der gleiche Verkäufer wie letztes Mal verkauft uns auch heute wieder seinen Fang).

 

 

28.12.2019

 

Heute machen wir uns zu Fuss auf nach Discove. Dort besuchen wir das Fort Metal Cross. Lino und ich waren bereits vor zwei Wochen hier, der Wärter erkennt uns sofort wieder. Bezahlen müssen wir dieses Mal nichts, da wir ja bereits das letzte Mal bezahlt haben J Nach dem Besuch des Forts drehen wir eine Runde im Dorf. Einschub von Bernadette: „Zuerst mal haben wir Durst und stillen ihn mit 2 Kokosnüssen, mmh, das schmeckt herrlich, sobald sie leer sind werden sie aufgespalten und mit einem Schaber aus Kokosnussschale wird das feine, weiche Kokosfleisch herausgelöst. Am Dorfrand stehen noch einzelne Überbleibsel des Regenwaldes: Urwaldriesen und daran hängen Dutzende, wenn nicht Hunderte riesige Flying Dogs, welche auf ein geheimes Zeichen allesamt auffliegen.  Unter einem Unterstand spielen einige Männer Dame. Ich schaue interessiert zu, worauf sie mich herzlich einladen mitzuspielen. Beim Rückweg kommen wir an der Wasserstelle vorbei, wo die Menschen Wasser holen, aber auch gleich die Wäsche waschen. Dixcove ist ein ausgeprägtes Fischerdorf ohne richtigen Sandstrand, die Fischerboote stehen dicht an dicht. In der hinteren Gasse wird auf Schritt und Tritt allerlei verkauft. Hier sehen wir wie man Orangen auch noch zubereiten kann: Die orange Schale wird entfernt, so dass nur das Weisse übrigbleibt, dann wird oben ein kleiner Deckel abgeschnitten und so kann die Orange sozusagen ausgetrunken/ausgesaugt werden. – Schmeckt gut. An dieser Stelle muss ich mal was über den herumliegenden Abfall sagen. Eigentlich ist alles mit Wasser- Plastiksäckli bedeckt. Unsere Augen stört das enorm, aber mir scheint, die Menschen nehmen das gar nicht war. Selbst der eingezäunte kleine Garten ist voll mit allen möglichen Plastikabfällen, der Meeressaum ist natürlich auch damit vollgepflastert. Das hat mich schon sehr ratlos gemacht.“    Zurück bei der Scorpion Lodge lassen wir den Abend gemütlich mit einem feinen Nachtessen ausklingen.

 

 

29.12.2019

 

Mein Geburtstag startet wunderbar. Lino bereitet Omeletten vor und Bernadette dekoriert den Frühstückstisch. Gestärkt machen wir uns zu Fuss auf zum nächsten Dorf, Butre. Wir laufen etwa eine Stunde entlang des Strandes, bevor wir ein Picknickstop einlegen. Dann geschah das Schlimmste in unserem bisherigen Leben: Ein vermummter Mann kommt auf uns zu und attackiert uns mit einem Messer. Anstatt mit dem Rucksack von Olivia abzuziehen, eskaliert die Situation total. Bernadette stürzt mit dem Gesicht seitlich auf einen Fels. Der Täter packte sie am Oberarm und benutzt sie als Geisel. Durch einen Rettungsversuch von  Lino setzt der Täter sein Messer ein und versetzt Lino eine tiefe Stichwunde am rechten Oberarm, nahe dem Schultergelenk. Daraufhin ergreift der Täter mit dem Rucksack die Flucht.
Am Ende des Strandes waren wir völlig auf uns alleine gestellt. Hilfe war weder in Sicht noch zu erwarten. Lino blutete stark, sodass wir seinen Arm mit einem Tuch abbinden mussten. Schliesslich gelang es uns einen Doktor aus dem Dorf herbeizuholen und einen Transport zu organisieren. Beim Doktor wird die Stichverletzung von Lino genäht (ohne Betäubung) und Bernadettes Gesicht untersucht. Zutiefst erschüttert über das Ereignis kehren wir zur Scorpion Lodge zurück.

 

Ergänzung Bernadette: „ Es ist mir wichtig hier zu erwähnen, wie uns dieses Erlebnis vereint hat. Ein riesiges schönes Kränzchen möchte ich an dieser Stelle dir, Olivia binden: Du warst so unglaublich kraftvoll und stark und hast keine Sekunde gezögert, Hilfe im Dorf zu holen. Vielen, vielen Dank für alles.“

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Raul (Samstag, 11 Januar 2020 21:48)

    Hahaa... Diä Reifä sind eh scho vo üs! GoodYear ultra gripp 8 vo 2016!

    Der Baumpfad ist ja der Hammer!
    Hebed Sorg!