30.12.2019: 41 km Busua - Takoradi
Bernadette und Felix gingen zur Polizeistation in Dixcove, um den Polizeirapport aufzunehmen. Lino war nicht transportfähig, deshalb blieb ich mit ihm in der Unterkunft zurück. Ein jüngerer Offizier mit vier Streifen stellte Bernadette und Felix einen handgeschriebenen Rapport aus und versah ihn mit zwei offiziellen Stempeln. Den Rapport überreichte er einem Boten, der mit ihnen nach Agona zum Hauptquartier gehen sollte. Bernadette und Felix kehrten zusammen mit dem Boten zur Unterkunft in Busua zurück. Via Bote forderte die Polizeistation Dixcove uns alle auf zurückzukehren, weil der zuständige Polizeioffizier von Agona inzwischen in Dixcove eingetroffen sei. Darauf erklärten wir, Lino sei nicht transportfähig, der Polizeioffizier solle doch bitte nach Busua zur Unterkunft fahren. Inzwischen kommt ein lokaler Politiker der Region zur Lodge und bringt uns meinen Rucksack mit allen Sachen zurück, nur das Bargeld wurde entwendet. Angeblich hat er ihn am Strand gefunden, na wer’s glaubt wird selig.
Nach langem Warten erschien der Polizeioffizier in ziviler Kleidung. Er stellte sich weder vor, noch erklärte er sein Vorhaben.
Der Polizeioffizier wollte mit uns den Tatort begehen (eine Stunde Fussmarsch). Das lehnten wir ab.
Der Polizeioffizier bestand darauf, einen neuen Rapport zu schreiben, da der erste aus seiner Sicht nicht genügte. Er fotografierte die Verletzungen von Bernadette, verweigerte im Gegenzug aber, seinen Polizeiausweis zu zeigen und verweigerte auch das Fotografieren unseres Rapportes. Da Linos Wunden verbunden sind, verlangt der Polizeioffizier via Bluetooth die Fotos, welche wir in der Arztpraxis aufgenommen haben.
Daraufhin verliess der Polizeioffizier die Lodge, nahm den Boten mit und telefonierte mit seinem Vorgesetzten. Die Aktion fruchtete nicht, der Polizeioffizier liess uns in der Lage drin, wollte uns nicht helfen und fuhr davon.
Wir haben genug von Busua mit seinen korrupten Polizisten, Guides und Lodgebesitzer die uns nicht helfen wollen und alle unter einer Decke stecken. Die ganze Situation stinkt zum Himmel! Wir verlassen den Ort schnellstmöglich und fahren nach Takoradi. Dort gibt es eine Klinik, wo Lino und Bernadette untersucht werden und Antibiotika erhalten. Lino’s Wunde wird geputzt und neu verbunden. Bei Bernadette sieht man von aussen nicht genug, sodass sie am nächsten Tag eine Röntgenaufnahme machen muss.
Abends gönnen wir uns ein leckeres Nachtessen in einem Restaurant, wir wollen doch die gemeinsamen Ferien noch so gut wie möglich geniessen. Im Hotel Alrose nehmen sich Englers ein Zimmer und wir dürfen auf dem Parkplatz stehen.
Anmerkung Bernadette: „ Hier noch eine wichtige Ergänzung zum Geschehen. Linos rechter Arm schmerzt und er kann ihn nicht wie gewohnt einsetzen, auch das Anschnallen geht noch nicht alleine. Also setzt sich Olivia ans Steuer und los geht’s in rasanter Fahrt, geschickt die zahllosen Bodenwellen umfahrend. Lino übernimmt nun die Copilotenrolle.“
31.12.2019: 24 km Takoradi
Heute Morgen fahren wir nach dem Frühstück in eine andere Klinik, wo Bernadette den Röntgenuntersuch machen kann. Das Ganze geht ziemlich schnell, doch die Bilder sind erst in zwei Stunden zum Abholen bereit. Wir fahren unterdessen nochmals zum Hotel, um uns etwas auszuruhen. Nachdem wir die Bilder bei der Klinik abgeholt haben fahren wir direkt zur Klinik von gestern, um die Bilder mit dem Arzt zu besprechen. Dort ist heute sehr viel mehr los als gestern und wir warten lange, bis alles geregelt ist. Immerhin haben nun beide Patienten einen (eher schlechten als rechten) Rapport, indem die Verletzungen festgehalten sind. Zurück beim Alrose snacken wir auf der Veranda. Abends laufen wir zur Hauptstrasse, wo wir ein Restaurant (Vienna City) finden. Die Musik draussen ist so laut, dass wir uns nicht mehr unterhalten können. Wir setzen uns also ins Restaurant, wo es angenehmer ist. Nach dem Nachtessen kehren wir zum Hotel zurück und schlafen in’s neue Jahr.
1.1.2020: 97 km Takoradi – Biriwa
Heute geht unsere Reise weiter nach Biriwa. Beim Biriwa Beach Resort durften Lino und ich bereits vor zwei Wochen gratis im Garten stehen. Der Aufenthalt hier tut uns allen sehr gut. Wir geniessen die schöne Aussicht aufs Meer, die Ruhe und die freundlichen Menschen um uns herum. Morgens streift ein kühles Lüftchen um uns herum.
2.1.2020
Beim Biriwa Beach Resort findet heute ein Kulturevent statt, bei dem eine Tanzgruppe auftritt. Wir geniessen die Trommel- / und Tanzshow in vollen Zügen. Abends kochen wir wieder einmal selber; es gibt Süsskartoffelstock mit Auberginen/Tomaten Sauce.
3.1.2020: 149 km Biriwa – Accra
Wir fahren nach Accra, um das Auto abzugeben. Danach machen wir uns zu viert in Afrex auf zum Hostel Somewhere nice. Auch hier sind Lino und ich bereits vor zwei Wochen gestanden. Dieses Mal dürfen wir gratis stehen, weil Englers einen Raum haben. Nachmittags drehen wir eine Runde im Quartier und besuchen den Markt. Unseren letzten Abend geniessen wir bei einem leckeren Nachtessen in einem Restaurant. Die Kellnerin findet uns sehr witzig und kann es kaum glauben, dass wir nicht wissen, wie man Jolof-Reis zubereitet. Mit einem riesigen Smile erklärt sie es uns Schritt für Schritt, sodass wir das dann auch mal ausprobieren können.
4.1.2020
Heute Abend fliegen Englers zurück in die Schweiz. Es ist also an der Zeit noch alle Einkäufe zu tätigen, die sie sich vorgenommen haben. Bernadette kauft auf dem Markt zwei schöne Stoffe und einige Ananas, die sie mit nach Hause nehmen möchte. Wir geniessen das letzte Zusammensein bevor wir mit dem Uber zum Flughafen fahren. Dort essen wir in einem Bistro, bevor wir uns dann verabschieden. Lino und ich nehmen ein Taxi zurück zum Hostel.
Bernadette und Felix: „Und hier noch unser riesengrosses Dankeschön, dass wir mit euch zusammensein durften und ihr uns euer Afrika näher gebracht habt. Wir nehmen die vielen schönen Erinnerungen mit nach Hause und lassen die anderen an dem Ort zurück, wo sie hingehören.
Danke vielmals, thank you! Gute Weiterreise mit viel Umsicht und Vertrauen!“
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Bernadette (Samstag, 11 Januar 2020 20:47)
So schön - danke vielmals!