Zum heutigen Tag gibt es nicht viel zu sagen. Wir fahren weiter durch die schwarze Hölle, genannt Nigeria. Die Leute sind schwärzer, mit einer dicken Dreckschicht überzogen. Die Strassenränder
sind schwarz, vom Öl dass einfach ausgeleert wird. Die Landschaft ist schwarz weil im Moment Trockenzeit ist und alles niedergebrannt wird. Die Luft ist schwarz, von den dicken Russwolken die die
meisten Fahrzeuge ausstossen und vom Abfall der überall verbrannt wird. Und alles was noch nicht erwähnt wurde ist auch schwarz, vom Staub und Russ aus der Luft, der sich in der Nacht
absetzt.
Ein grosses Problem in Nigeria ist das explodierende Bevölkerungswachstum. An die 200 Millionen Einwohner zählt das Land und tagtäglich strömen mehr Leute in die grossen Städte an der Küste. Das
führt zu riesigen Abfallbergen und einer schier unerträglichen Umweltverschmutzung. Dazu kommt eine Regierung die nicht am Wohl der Bevölkerung interessiert ist. Vielleicht 1000 Leute bereichern
sich am Geld aus den Ölvorkommen und unterdrücken die restlichen Millionen. Die gewöhnlichen Nigerianer leben in einer strengen Hierarchie. Haben sie es mit einer höheren und wichtigeren Person
zu tun, bücken sie sich demütig und getrauen sich kaum zu sprechen. Das kann sehr nervig sein wenn zum Beispiel am Grenzposten der Chef nicht anwesend ist um den Stempel zu machen. Ein einfacher
Beamter würde sich nie trauen, seinen Boss mit einem Anruf zu stören und zu fragen wann er kommt.
Wir erreichen am Abend Onitsha. Dort übernachten wir auf dem Parkplatz eines Hotels, wieder hinter einer hohen Mauer gekrönt mit Stacheldraht. Hier in Nigeria gibt es leider keine Möglichkeiten,
wild zu übernachten. Es ist aber auch das erste Land, wo wir uns nicht sicher fühlen würden. Wir profitieren dafür davon, mit den Dutchies unterwegs zu sein, da wir dann einfach zusammen den
günstigsten Raum nehmen und dort dann das Badezimmer benutzen. Abends kommen wir endlich mal wieder dazu, einige Blogeinträge zu schreiben und unsere Fotos zu sortieren. Bart kocht heute
asiatisch für alle, sehr lecker. Zum Dessert essen wir feine Schweizer Schokolade vom Läderach, welche wir zu Weihnachten aus der Schweiz bekommen haben.
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