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Nigeria

Ein weiterer Tag im Auto, bei dem wir nicht sehr viel von Nigeria sehen. Unser Ziel heisst heute Calabar, denn dort wollen wir das Visum für Kamerun beantragen. Gleich nach Aba wird die Strasse schlechter und Wegelagerer verlangen Geld für die Weiterfahrt. Wir möchten aber nichts bezahlen und bleiben stur. Die Typen dort sind überhaupt nicht freundlich und halten die Schaufel schon bedrohlich in der Hand. Mir ist die Situation überhaupt nicht geheuer. Wir versuchen, dem Typen ein wenig Geld zu geben, er lehnt aber ab und möchte mehr. Schliesslich fahren wir weiter, ohne irgendetwas bezahlt zu haben. Mein Herz klopft wie wild und ich hoffe nur, dass die Strasse bald wieder besser und befahrener wird. Zudem ist es auch schon eher spät und wir sind nicht sicher, ob wir Calabar noch bei Tageslicht erreichen. Im Dunkeln zu fahren ist jedoch keine Option. Dann machen die Polizisten an den Checkpoints Feierabend und die wirklich bösen Jungs übernehmen die Kontrolle. Nach einer kurzen Lagebesprechung beschliessen wir aber, den Weg nach Calabar noch fortzusetzen, dafür dort dann einige Ruhetage einzulegen. Just bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Drill Ranch in Calabar.

Peter, ein Amerikaner, der schon seit 31 Jahren in Nigeria lebt hat diese Ranch aufgebaut. Ziel ist es, den Fortbestand der hier heimischen Drill und Sclater Affen sicherzustellen. Drill Affen gehören wie Schimpansen und Gorillas zu den drei grossen Primaten. Sie sind nur im Westen von Nigeria und in einem kleinen Teil von Kamerun heimisch, einem der am dichtesten besiedelten Orte in Afrika. Dass sie deshalb vom Aussterben bedroht sind, ist nicht verwunderlich. Hier in Calabar ist das Headquarter mit zwei Käfigen zu Anschauungszwecken für die lokale Bevölkerung. Weiter oben im Norden, in den Afi-Mountains liegt die riesige Aufzucht-Ranch, wo die Affen fast wie in Freiheit leben, und später ausgewildert werden. Eigentlich wollten wir heute Fondue kochen, doch wir sind zu müde. Zusammen mit Simone, einer Deutschen Backpackerin, laufen wir zur Strasse, wo wir leckere Yam-Chips mit Poulet und einen Shawarma-Wrap essen. Nach einem Bier bei der Ranch, zusammen mit Peter legen wir uns schlafen.

 

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