Tagesziel: Kamerun! Schon seit wir in Nigeria eingereist sind freuen wir uns auf diesen Tag :) Wir verabschieden uns von Ben und Rodderick, die weiterhin hier auf die Ersatzteile warten müssen.
Gleich in Gembu gibt es ein Immigrations- und ein Zollbüro, wo wir unser Carnet und unsere Pässe ohne Probleme oder Fragen abstempeln können. Bis zur Grenze sind es 42 Kilometer, doch wir wissen von anderen Reisenden, dass wir mit mindestens vier Fahrstunden rechnen müssen.
Die Landschaft ist wunderschön hügelig, dafür kommen wir aber wirklich fast nicht vom Fleck. Afrex und Sauf meistern die schwierige Route aber super. Wir kommen nach etwa 12 gemeisterten Kilometern an einen Fluss, den wir überqueren müssen. Zum Glück sind wir mitten in der Trockenzeit. Die Einheimischen freuen sich natürlich über jeden Reisenden, der da durch muss und wollen kassieren. Sie haben die optimale Fahrrinne mit Ästen abgesteckt, damit man den 50cm tiefen Fluss trockenen Fusses meistern kann. Natürlich sind wir froh um diese Vorarbeit, denn auch so ist es das Maximum, was Afrex ertragen kann. Nach der geglückten Überquerung werden wir also von einem Dutzend Wegelagerern umzingelt, die allesamt die Hand aufhalten fürs Nichtstun. Wir sagen klar, dass wir weder Naira haben noch geben würden. Sie lassen uns aber nicht gehen und die Diskussion, für was wir denn bezahlen sollen geht weiter. Bart macht den Vorschlag, dass wir den Typen unseren kaputten Tisch schenken könnten. Ich packe nun also den Tisch aus dem Auto, da staunen die Herren nicht schlecht. Eine Vorführung, wie man den Tisch auf- und zuklappt darf natürlich nicht fehlen. Nicht alle Herren sind gleichermassen beeindruckt von unserer Gabe, es reicht jedoch, dass sie die Barriere für uns heben und uns weiterfahren lassen. In den nächsten Dörfern werden wir sehr freundlich begrüsst und wir winken und winken bis uns der Arm abfällt. Anstatt „Hello“ rufen die Kids hier lustigerweise „byebye“ :)
In einigen Dörfern müssen wir wieder an Schranken warten und nett schwatzen, dass sie für uns geöffnet werden, bezahlen müssen wir aber schlussendlich nie. Steil auf und ab geht’s auf haarigen, ausgewaschenen Tracks. Den Autos wird alles abverlangt und wir sind froh um den 4X4 und die Untersetzung. Ich bin froh, dass Lino wieder fährt. Nur einmal schrammen wir unsere Trittbretter, was nicht weiter schlimm ist. An der Grenze zu Kamerun werden unsere Pässe nochmals angeschaut, obwohl wir ja bereits ausgestempelt sind. Der Beamte dort macht uns um ein Haar noch ein Problem, weil Bart sagt, er sei Polizist in Holland, das hört der Typ gar nicht gern und verdächtigt ihn eines Spions. Hier kann man echt sagen was man will, es gibt immer irgendein Problem. Wir sind froh, dass wir den Ausreisestempel bereits in Gembu geholt haben, sodass wir überhaupt nichts von dem Typen benötigen. Bei der Einreise in Kamerun geht es einfacher. Die Beamten dort wollen zwar unsere Pässe nicht gratis abstempeln, was sonst immer möglich war. Sie sagen aber, dass wir im Immigrationsbüro in Mayo Darle, dem nächsten grösseren Dorf den Stempel holen können, was wir dann auch machen. Ohne Probleme erhalten wir dort den Stempel im Pass und im Carnet. Auf dem Weg vom Immigrationsbüro zurück zum Auto wird Bart fast von einem Töff umgefahren, der entlang des Hauses hervorschiesst. Passiert ist zum Glück (bis auf eine kleine Schramme) niemandem etwas. Es ist bereits spät nachmittags und wir sind müde, sodass wir zum nächsten wilden Übernachtungsplatz von iOverlander fahren. Wir alle freuen uns, endlich wieder einmal wild zu campen. Abends gibt’s Vorspeise von den Dutchies und Hauptgang von uns bevor wir früh ins Bett gehen.
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stef (Samstag, 01 Februar 2020 20:05)
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