Heute ist es an der Zeit, weiter zu ziehen. Unser Visum für Gabun ist erst in ein paar Tagen gültig, sodass wir noch Zeit haben ans Meer zu fahren. Das letzte Mal am Strand waren wir in Ghana, das ist also schon eine Weile her. Doch bevor wir aufbrechen bringt Lino sein Werk von gestern zu Ende und versetzt mithilfe der Akku-Bohrmaschine von Hifi den Wasserfilter – mission completed :) Schon lange wollten wir den Filter eigentlich versetzen, da wir ihn öfters als gedacht reinigen müssen und so besser dazukommen. Schön, etwas von der to-do-Liste abzuhaken.
Um nach Kribi zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten – entweder man nimmt die geteerte Hauptstrasse, wo alle paar Kilometer ein Polizei-Checkpoint steht (wo wir erfahrungsgemäss ständig halten, Papiere zeigen und quatschen müssen). Die andere Variante ist ein Track, der direkt ans Meer führt. Wir entscheiden, den Track auszuprobieren. Zum Glück finden wir auch ziemlich schnell eine Tankstelle, wo wir Afrex, wie auch den Benzin-Kanister für den Kocher auffüllen können. Wie wir erst in einigen Tagen feststellen werden, hat der Tankwart jedoch kein Benzin sondern Petrol in unseren Kanister getankt. Dazu später mehr.. Die Strasse stellt sich anfangs als besser heraus als gedacht. Viele Teile der Strecke sind frisch planiert, parat um zu teeren. Leider folgen nach diesen angenehmen Abschnitten auch immer wieder schlammigere Passagen – aber eben „TIA“ (this is africa). In Lolodorf überlegen wir, einen Übernachtungsstopp einzulegen. Die Auberge von iOverlander können wir aber nicht finden und wild zu stehen ist dort auch nicht so prickelnd. So fahren wir Richtung Kribi und schauen unterwegs für einen Übernachtungsplatz.
60 Kilometer vor Kribi hält uns ein Herr an, der einen Platten bei seinem Fahrzeug hat. Er fragt, ob wir ihn, seinen kleinen Neffen und das Rad mit nach Kribi nehmen könnten. Eigentlich wollten wir ja gar nicht mehr bis nach Kribi fahren, zudem haben wir eigentlich keinen Platz für zwei zusätzliche Passagiere. Wieder mal eine gute Tat fürs Karma ist aber auch wiedermal fällig uns so nehmen wir sie halt mit. Die beiden machen es sich in der zweiten Reihe gemütlich. Noch immer ist die Strasse ziemlich schlecht, und so mühen wir uns mit dem Extragewicht durch die Schlammlöcher. Kurz vor Kribi gelangen wir zu einer Polizeikontrolle und müssen natürlich anhalten. Nachdem der Polizist unsere Papiere studiert hat, entdeckt er, dass wir zwei Personen dabei haben. Wir denken schon, jetzt gibt’s Ärger. Zum Glück kennen sich die beiden aber, sodass wir dann relativ schnell weitergewunken werden. In Kribi setzen wir zuerst seinen Neffen ab, bevor wir in die Garage fahren, wo er das Rad für die Reparatur deponiert. Er bietet uns an, einen Übernachtungsplatz zu zeigen. Da es schon ziemlich spät ist, sind wir natürlich froh, so einfach einen Platz zu finden. Er lotst uns zu seinem Haus, von wo wir dann eine kleine Strasse ans Meer runter fahren. Der Platz ist in Ordnung und wir lassen Afrex dort stehen. Da seine Frau ein Restaurant führt, laufen wir mit ihm wieder zurück zu seinem Haus. Auf dem Weg kommen wir bei Roger vorbei, der die Strandbar führt, wo Afrex nun steht. Wir informieren ihn, dass wir die Nacht dort verbringen und er besteht darauf, mit uns mitzukommen und am Strand zu schlafen – für unsere Sicherheit, meint er. Wir warten ziemlich lange auf das Essen im Resti, Roger setzt sich zu uns und wartet bis wir fertig sind. Da unser Mitfahrer bereits wieder zur Garage gefahren ist, wissen wir nicht so recht, ob wir hier eingeladen waren, oder ob wir fürs Essen bezahlen sollen. Ich frage also seine Frau, ob ich ihr etwas fürs Essen geben soll. Sie sagt, ja das wäre nett. Ich bezahle ihr 2‘000 CFA, was so der übliche Preis für dieses Essen ist. Als ich es ihr in die Hand drücke meint sie, es koste 3‘000 CFA. Ich drücke ihr zwar einen weiteren Tausender in die Hand, finde es aber schon ziemlich frech, dass sie so viel verlangt, obwohl wir ihren Mann über 1.5 Stunden im Auto mitgenommen haben. Naja, lecker war es ja und satt sind wir auch. Zusammen mit Roger brechen wir auf Richtung Strand. Als wir erneut bei seinem Haus vorbeikommen machen wir ihm klar, dass es für uns nicht nötig sei, dass er mit uns die Nacht am Strand verbringt – aber wie schon gesagt, er besteht darauf – am nächsten Morgen wissen wir dann auch warum.
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