Die Tage hier im Ilomba sind sehr erholsam. Wir schlagen vor, im Gegenzug zum Übernachten, im Restaurant zu konsumieren. David meint wir können das machen wie wir wollen, wir dürfen gerne auch so
dort stehen und das Bad bei der Rezeption benutzen. Der Parking ist nur einige Meter vom Strand entfernt und da es eines der teuersten Hotels von Kribi ist, ist es auch immer schön geputzt. Übers
Wochenende werden viele Leute erwartet, da am Sonntag Wahlen stattfinden und am folgenden Dienstag ein nationaler Feiertag „Fête de jeunesse“ ist. Tatsächlich fahren am Samstag unzählig teure
Schlitten vor und ein Weisser nach dem Anderen lässt es sich im Ilomba gut gehen. Die Leute sind alle superfreundlich und viele interessieren sich für unsere Reise. Im Restaurant essen wir vom
BBQ-Grill und sind so begeistert, dass wir am nächsten Abend gleich wieder dort essen. Die Preise übersteigen zwar unser „normales“ Budget, doch für so ein teures Hotel ist das Essen wirklich
preiswert – und eben sehr lecker!
:)
Die Chutes de Lobé befinden sich nur etwa einen Kilometer vom Ilomba entfernt. Die Lobé-Wasserfälle gehören zu den wenigen Wasserfällen der Erde, die den direkten Weg ins Meer finden. Natürlich
wollen auch hier unzählige Guides ihren Verdienst machen, doch wir können ganz gut alleine schauen. Dieser Ort gefällt uns sehr gut, es ist schon speziell, einen Wasserfall direkt ins Meer
stürzen zu sehen. „Leider“ ist im Moment Trockenzeit und so sind die Wassermassen nicht ganz so imposant. Auf dem Rückweg kaufen wir Frischfang. Die
kleinen Fische bereiten wir am Platz gleich zu und sind überrascht, wie gut sie uns schmecken.
Vom Strand aus sieht man in der Ferne Ölplattformen und Verladestationen, wo die grossen Tanker gefüllt werden. Hier endet die Pipeline aus dem Tschad. So ist leider auch das Meer hier in Kribi ziemlich verschmutzt. Abends leuchtet eine riesige Flamme wo das Gas abgefackelt wird und es weht ein ölgeschwängerter, stickiger Wind Richtung Ufer. Das Meerwasser ist vom Fluss dunkelbraun gefärbt und man sieht kaum 20cm weit. Lino wird das zum Verhängnis und er wird von einer Qualle geküsst. Die Schmerzen sind ungeheuerlich und der Fuss wird tomatenrot. David gibt ihm eine Salbe und die Kellnerin bringt Essig, um das Gift zu neutralisieren. Auch das Quallen-Notfallset welches ich von meinem Tropenarzt erhalten habe, kommt noch zum Zug. Leider legen sich die Schmerzen erst einige Stunden später und die „Einstiche“ sieht man noch zwei Tage später.
Abends macht Lino Jagd auf die Krebse, die überall herumkrabbeln. Er erwischt ein riesiges Exemplar und kriegt ihn sogar vor die Linse.
Am Sonntag ist Wahltag der Region, es wird empfohlen, an diesem Tag nicht zu reisen. Uns gefällt es hier in Kribi sowieso sehr gut, sodass wir erst am Montag weiterreisen. Am Wahltag drehen wir eine Runde im Dorf auf der Suche nach Gemüse oder Früchten. Wir müssen allerdings feststellen, dass heute tote Hose herrscht. Wo normalerweise fast vor jedem Haus irgendetwas verkauft wird, sind heute die Stände leer, auch Leute sehen wir fast keine unterwegs. Das einzige, was wir finden, sind in Blätter eingewickelte Maniok-Würste. Diese haben wir noch nie probiert, und sind neugierig, wie sie schmecken. Die Damen erklären uns, dass der Maniok bereits gekocht sei, und man ihn so direkt essen kann. Da die Frau (wie fast überall in Afrika) kein Wechselgeld hat, kaufen wir ihr anstatt nur 3, insgesamt 8 solcher Würste ab. Zurück bei Afrex essen wir dann so eine Wurst und müssen leider feststellen, dass dies nicht so ganz unseren Geschmack trifft. Der Maniok schmeckt säuerlich, aber insgesamt fast geschmacklos. Zusammen mit Fischsauce ist es gerade noch so essbar. Wir beschliessen, beim nächsten Checkpoint wo ein Polizist nach einem Geschenk fragt, eine Maniok-Wurst zu verschenken :)
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