Fête de jeunesse in Ebolowa

Ausschlafen ist angesagt, denn in dieser lauten Nacht haben wir nicht viel geschlafen. Doch auch damit wird nichts, denn ein Autoputzer macht sich an Afrex zu schaffen. Ich spüre, wie das Auto schaukelt und höre Wasser plätschern. Die Mentalität hier in Afrika ist manchmal schon sehr anders wie bei uns in Europa. Ohne Aufforderung oder Mitteilung putzt der Typ einfach unser Auto (mehr schlecht als recht), obwohl wir noch drinnen am schlafen sind. Am Morgen meint er dann, er hätte das Auto von aussen geputzt, es sei aber geschlossen gewesen, sonst hätte er auch innen geputzt :) Irgendwie schon fast witzig, diese Ideen. Unser Auto würden wir sowieso nicht von einem Afrikaner INNEN putzen lassen, denn wir haben schon oft genug beobachtet, wie das funktioniert – nämlich genau gleich wie aussen, mit ganz viel Wasser ;) Geld bekommt der Autoputzer von uns heute keines, denn wir wollen diese Mentalität: „Ich mache einfach mal, die bezahlen dann schon was dafür“ nicht unterstützen.

Wir drehen zu Fuss eine Runde um den bananenförmigen See, den man auch auf einem Pedalo erkunden kann. Im Zentrum finden wir ein Restaurant, wo wir Fisch und Reis mit einer leckeren Tomatensauce essen. Zurück beim Hotel hat die Nachmittagsparty bereits begonnen, im Restaurant singt Germaine, eine kamerunische Sängerin in Begleitung eines Pianisten. Okinine, ein anderer Sänger, den wir am Vorabend bereits kennengelernt haben, schleppt uns mit ins Restaurant um das Konzert seine Kollegin anzuhören. Er möchte unbedingt, dass wir ganz viele Fotos und Videos vom Konzert machen, drückt Lino die Kamera in die Hand und nimmt mich mit auf die Tanzfläche, damit ich auch einen tollen Souvenir-Film für zu Hause hätte :) Er ist ein wahrer Showman, dieser Okinine, aber ein liebenswerter Typ. Auch als wir später am Abend noch Videofonieren, kommt er nochmals vorbei, und spricht mit uns und unseren Freunden, die allerdings nicht viel von seinem betrunkenen Französisch verstanden haben :)