Pistenstrecke durch Gabun

Die Nächte in Gabun sind sehr angenehm. Die Temperatur sinkt auf ca. 20°C ab, dafür steigt die Luftfeuchtigkeit auf über 90% und am Morgen ist alles nass und neblig.
Wir verabschieden uns mit einem kleinen Geschenk für die Kinder und machen uns auf nach Mittelerde. Heute wollen wir den Äquator überqueren. Auch in Gabun gibt es wieder viele Verkehrskontrollen. Es sind aber immer offizielle Checkpoints und Offiziere in sauberer und korrekter Uniform. Nach Geld oder Geschenken werden wir nie gefragt aber die Leute sind sehr neugierig und wollen immer alles wissen. Und so verplempern wir viel Zeit an den Schlagbäumen.
Mitten im Nirgendwo taucht plötzlich ein gigantisches Fussballstadion auf. Ein Relikt vom Africa Cup of Nations welches jetzt langsam vom Dschungel zurückerobert wird. Am Äquator machen wir eine kurze Fotopause. Die nervigen Fliegen und Mücken drängen uns aber schnell zur Weiterfahrt. Unsere Route führt nach Osten Richtung Republik Kongo. Es gibt auch eine direkte Verbindung nach Süden, von den Dutchies haben wir aber erfahren dass die Strassen sehr schlammig sind und auch ein tiefer Fluss durchquert werden muss. Wir nehmen den Umweg somit gerne in Kauf und zweigen guten Mutes ab. Bereits nach wenigen  Kilometern endet die Teerstrasse jedoch und uns wird bewusst dass wir nun 300 km Schotter vor uns haben. Die Strasse ist nicht schlecht und glücklicherweise hat es auch schon einige Tage nicht mehr geregnet. Die Landschaft lichtet sich immer mehr und endlich sehen wir wieder mal weiter als nur bis zum nächsten Baum. Verkehr hat es praktisch keinen mehr und wir sind wirklich ab von der Welt. Auf einer Anhöhe mit wunderschönem Ausblick auf den Fluss Ogoouwe machen wir Rast. Auf der anderen Flussseite sehen wir die Eisenbahn welche die Hauptstadt Libreville am Atlantik mit Franceville ganz im Osten verbindet. Später am Abend fahren dann auch drei ellenlange Züge vorbei, ein Passagierzug, einer vollgepackt mit Containern und ein Kohlezug.