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Lekoni Canyon

Wir möchten aufbrechen, haben aber noch immer den Manager des Hotels nicht angetroffen. Am Empfang verabschieden wir uns von den Rezeptionistinnen. Sie meinen, der Chef würde uns noch gerne sehen, na klar, darauf warten wir bereits zwei Tage. Es stellt sich heraus, dass der Chef sehr sympathisch ist und sich für unsere Reise interessiert. Da die ganze Kommunikation eher schlecht als recht abgelaufen ist, wir praktisch nichts vom Hotel benötigt haben und wir natürlich so nett sind, müssen wir nichts bezahlen.

 

Bevor wir Franceville verlassen, machen wir noch eine Shoppingrunde in der Stadt. Gleich beim ersten Shop finden wir ein Dachdecker-Tape, mit dem wir Afrex’s Dach verstärken möchten. Auf dem Markt (wir fühlen uns gleich nach Marokko zurückversetzt, so ein riesiger, überdeckter Markt) kaufen wir etwas, was wie Heu aussieht. Die Frauen schneiden diese Blätter sehr fein, die dann in einer Sauce gekocht werden können, probieren wir gleich mal aus! Allgemeines Gelächter breitet sich aus, als wir für nur 50 CFA kaufen, da wir nicht wissen, wie’s geht und ob es uns schmeckt. Die Einheimischen freuen sich aber immer, wenn wir uns für ihre Rezepte interessieren und geben gerne Ratschläge. Nun lassen wir die geschäftige Stadt Franceville aber endgültig hinter uns. Inmitten der wunderschönen Strecke durch die Savanne Gabuns machen wir einen Boxenstop. Mit dem Tape flicken wir Afrex’s Dach und hoffen, die richtigen Stellen getroffen zu haben. Ab jetzt kann es Katzen und Hunde regnen, wir bleiben trocken :) Weiter geht die ruhige Fahrt auf der super Teerstrasse bis nach Lekoni. Das ist der letzte Ort vor der Kongo-Grenze und man möchte uns bei der Polizeikontrolle bereits ausstempeln. Wir sagen, dass wir noch zum Canyon fahren und dort übernachten, also erst morgen oder übermorgen aus Gabun ausreisen werden. Der Beamte warnt uns, dass es Banditen in der Umgebung habe und wir unser Auto beim Canyon nicht unbeaufsichtigt lassen sollen – na super Einstimmung! Trotzdem fahren wir über die Sandpiste zum Canyon, denn diesen Anblick wollen wir nicht missen. Die abgelegenen Lekoni-Schluchten bieten einen spektakulären Ausblick auf die roten Felsfinger. Wir sind uns aus Sicherheitsgründen noch nicht sicher, ob wir tatsächlich hier übernachten, lassen Afrex also noch abfahrbereit stehen und geniessen die Umgebung. Keine Menschenseele ist heute hier und bei Abenddämmerung richten wir uns ein.

 

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