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Pedras Negras

In der Nacht hat es ordentlich geregnet und unser Stellplatz hat sich in einen Wasserlauf verwandelt. Die Wäsche ist auch noch nicht trocken und so schmeissen wir endlich mal unsere Standheizung an. Hier auf 1‘000 m Höhe wir es auch schön kühl, am Morgen hat es nur noch 20°C, brrr.
Am späteren Vormittag machen wir uns auf zu den Pedras Negras. Unterwegs halten wir aber noch bei einer Farm, die auch einige Wildtiere auf ihrem Gelände hält. Alles macht einen ziemlich verlassenen Eindruck, aber als wir parkieren werden wir sofort von einem Angestellten begrüsst. Leider spricht er kein Englisch und unsere Portugiesisch Kenntnisse haben sich noch nicht merklich gebessert. Nach einigem Kommunizieren haben wir eine Rundfahrt auf der Farm in unserem Auto mit ihm als Guide organisiert. Zufälligerweise fahren gleich noch ein paar junge Städter aus Luanda vor und schliessen sich uns an. Zuvor kommen noch zwei Angestellte auf einem Töff daher,  in einem Sack haben sie einen toten Nilwaran dabei den sie stolz präsentieren. Wahrscheinlich der Znacht ;)
Dann fahren wir los zu einem Gehege mit Kudus und Zebras. Nach kurzem Gucken und Fotografieren drängen die Städter weiter, sie wollen die Löwen sehen. Beim Löwenkäfig angekommen haben wir ein Dejà-vu. Wieder ein winziger Betonklotz mit zwei armseligen Tieren darin. Der Guide provoziert sie mit einer Stange und das Männchen zeigt brav seine Kunststücke. Ganz imposant aus dieser Nähe, eine Prankenlänge Abstand zum Gitter hält man am besten ein. Den Yuppies aus Luanda gefällts. So nah werden wir wohl nie mehr Löwen zu Gesicht bekommen. So nun wurden die Tiere aber genug geträtzelt. In einem richtigen Zoo oder Nationalpark wären die Beiden wohl besser aufgehoben. Zum Abschied schenkt uns der Priester aus Luanda das Neue Testament (Portugiesisch/Englisch). Na da haben wir aber viel Lektüre für die nächste Zeit..
Nächster Stopp Pedras Negras. Unser Navi ist seit DRC immer noch auf kürzeste Strecke eingestellt und wir finden uns plötzlich auf einem Feldweg wieder. Zwar kommen die berühmten Felsen immer näher, das Gebüsch auf beiden Seiten aber noch mehr. Wir beschliessen umzukehren, doch selbst das wird zur Herausforderung. Nach einigem Hin und Her ist es dann geschafft und wir sind back on track. Siehe da, eine Teerstrasse bis zum Aussichtspunkt. Nach einer kurzen Wanderung haben wir die schönen Felsen schon erklommen und geniessen den tollen Ausblick. Gerade als wir wieder hinabsteigen wollen, taucht noch ein Guide aus dem Nichts auf und klebt uns an der Backe bis zum Auto. Dort lassen wir ihn enttäuscht und mit leeren Händen zurück.
Ein bisschen weiter unten finden wir einen Platz mit phänomenaler Aussicht. Dort gefällt es uns so gut dass wir gleich zwei  Nächte bleiben.

 

Den nächsten Tag verbringen wir folgendermassen: Landschaft geniessen, fotografieren, lesen und kochen. Am Nachmittag besucht uns noch der nette Joao aus dem Nachbarsdorf. Sein Heimweg führt an unserem Platz vorbei, sodass er gerade noch auf einen längeren Schwatz bleibt. Von ihm lernen wir einige portugiesische Wörter.

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