Endlich erhalten wir die Fahr-Erlaubnis von der Schweizer Botschaft. Die örtliche Polizei meint zwar, wir bräuchten auch von ihnen noch ein Schreiben, wir wollen aber nicht mehr länger warten und finden, sie hätten jetzt genug Zeit gehabt, so ein Schreiben auszustellen. Die Fahrt nach Lubango verläuft ohne Zwischenfälle – wir kennen ja die Strecke bereits. Auf der perfekten Strasse können wir schnell fahren, nur einige Polizeistops oder Temperatur-Messstationen halten uns auf. Unterwegs bin ich in Kontakt mit dem Spediteur, der unser Auto verschiffen wird. Leider stellt sich schnell heraus, dass die Verschiffung nach Lissabon viel zu teuer kommt. Wir verstehen nicht, wie alleine die Hafengebühren in Luanda USD 7‘000 kosten können und sagen deshalb diesem Spediteur ab. Von der Deutschen Botschafterin, mit der wir in den letzten Tagen viel telefoniert hatten, erhalten wir den Kontakt von einem anderen Spediteur, bei dem wir uns umgehend melden. Er nimmt sich der Sache an und verspricht, weiterzuhelfen. Wir kommen früh nachmittags in Lubango an und fahren zu Uiger, den wir von unserer What’App Travelgruppe „kennen“. Er bietet uns gleich an, in sein Gästezimmer mit eigenem Bad einzuziehen, sodass wir uns überhaupt nicht in Afrex einrichten müssen. Uiger druckt uns die Dokumente von der Fluggesellschaft und der Schweizer Botschaft aus und tätigt einige Anfrufe, um das neue Angebot des Spediteurs zu überprüfen. Es ist erstaunlich, wie sehr er sich für uns ins Zeug legt, obwohl er uns eigentlich gar nicht kennt. Er meint, dass Luanda momentan total abgeriegelt sei, und wir nicht so einfach in die Hauptstadt fahren könnten. Wir haben zwar das Schreiben der Schweizer Botschaft, es aber nicht sicher reichen würde. Ein Schreiben der Polizei scheint jetzt doch noch nötig zu sein – natürlich würden wir das auch begrüssen, denn wir haben keine Ahnung, wie es in Luanda momentan zu und her geht. Und wenn wir wegen Fehlen dieses Schreibens nicht in Luanda reinkommen – also unseren Flug verpassen, wäre das schon sehr ärgerlich. Uiger informiert also zuerst das Gesundheitsamt, welches dann eine Stunde später bei ihm vor der Türe steht. Sie wollen alles über unsere Reise und darüber wissen, wo wir uns in den letzten Wochen aufgehalten haben und mit wem wir Kontakt hatten. Nach Beantworten aller Fragen werden wir als harmlos eingestuft und sie verabschieden sich wieder. Später fährt Uiger mit uns zum örtlichen Polizeiposten, um die Fahrerlaubnis für uns zu erhalten. Doch leider ist dort bereits Feierabend und niemand mehr vor Ort, der uns das Schreiben ausstellen könnte – wir müssen auf den nächsten Morgen warten/hoffen. Abends holt Uiger seine Freundin ab und sie kochen für uns einen leckeren Znacht. Spät abends fallen wir müde ins Gästebett.
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