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Zurück nach Europa

Wir suchen unsere sieben Sachen zusammen, packen unsere Rucksäcke und verabschieden uns von Johnny. William steht bereits mit seinem Auto vor dem Tor und wartet auf uns. Auf direktem Weg fahren wir zum Flughafen und sagen „Adeus“ zu Wiliy. Der Flughafen ist ausgestorben, ausser unserem Flug geht heute kein Flieger. Die Passagiere unseres Fluges sind jedoch alle, so wie wir, sehr früh am Flughafen. Es schaut fast so aus, als könnten es die Leute kaum erwarten, nach Portugal zu kommen. Da wir kein Gepäck aufzugeben haben, sind wir schnell mal ready. Da es aber doch noch einige Stunden bis zum Abflug dauert, machen wir uns zu Fuss nochmals auf, einmal ums Quartier. Die Strassenverkäufer verkaufen hier selbstgenähte Masken aus schönen Stoffen. Mit unseren übrigen Kwanzas kaufen wir einige Masken und Bananen. Da wir unglaublich viele Bananen für unser Geld erhalten habe, verschenke ich einige an eine Frau mit zwei Mädchen. Bevor wir an den Flughafen zurückkehren, gönnen wir uns mit unseren allerletzten Kwanzas ein Menue vom KFC :) Zurück beim Flughafen machen wir es uns draussen am Boden gemütlich. Irgendwie ist es am Flughafen anders als sonst in Afrika – wir wurden nie schräg angeguckt, wenn wir irgendwo am Boden sassen. Hier kommen aber viele chic angezogene Angestellte vorbei und beäugen uns kritisch, als ob wir Obdachlose wären (sind wir ja in gewisser Hinsicht auch so ganz ohne Afrex…).

 

Als der Flieger in die Luft geht ist das für uns ein sehr bewegender Moment. So eine lange, wunderbare, abenteuerliche Reise geht nun definitiv zu Ende. Für uns ist diese Reise abgeschlossen, obwohl wir gerne noch länger unterwegs gewesen wären. Schliesslich muss man ja auch immer offen und bereit sein für eine neue Reise :)

 

 

Das Flugzeug ist bis auf den letzten Sitz besetzt, der Flug ruhig und angenehm. Ich schaue zwei Filme (welch ein Luxus, ein Bildschirm für mich allein, genau das Programm, was ich möchte). In Lissabon kommen wir kurz vor Mitternacht an. Nie, weder bei der Abreise in Luanda noch bei der Ankunft in Lissabon, erwähnt jemand etwas von wegen Quarantäne oder fragt, was wir in Lissabon machen oder wo wir hingehen. Die Maske im Flugzeug und am Flughafen zu tragen wurde zwar empfohlen, aber schlussendlich doch jedem selbst überlassen – ob er sie trägt oder nicht. Da es bereits spät ist und wir uns noch nicht um eine Unterkunft gekümmert hatten, gehen wir ins einzige Hotel, welches am Flughafenareal noch geöffnet hat. Diese Welten sind sooo extrem, mich haut es aus den Socken – der Preis für eine Nacht, von diesem Geld haben wir zeitenweise wochenlang gelebt. Wir rechtfertigen den Preis mit dem inkludierten Frühstück am nächsten Morgen und geniessen die Nacht im Luxus.

 

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